Eine Fahrt nach Crailsheim – eine Zeitreise in die jüdische Kultur Crailsheims

  • Erstellt von Ralf Martius
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Mit ihrer/m Klassenlehrer*in Frau Wannenmacher und Herrn Heim, sowie mit ihrem Geschichtslehrer Herr Martius fuhren die Schülerinnen und Schüler der zwei 9. Klassen nach Crailsheim. Dort hatte ihr Geschichtslehrer in Kooperation mit dem Leiter des Crailsheimer Stadtarchivs, Herrn Förtsch, ein Programm zusammengestellt, welches sich um die jüdische Kultur in Crailsheim drehte und auch wie diese Kultur aufhörte in Crailsheim und auch fast komplett im übrigen Deutschland ausgelöscht wurde.

Kurz nach der Ankunft, auf dem Crailsheimer Marktplatz, einen Tag nach dem Gedenktag zur Reichspogromnacht 1938 wurde von Herrn Förtsch über Minderheiten gesprochen. Damals zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland und auch heutzutage. Es stellte sich heraus, dass damals wie heute jeder in irgendeiner Form zu einer Minderheit gehört. Deshalb jemanden auszugrenzen ist falsch. Damlas wie heute.

Im Verlauf des Rundgangs erhielten die Schülerinnen und Schüler gute Einblicke in die ersten Phasen der jüdischen Kultur in Crailsheim. Von den Anfängen im Mittelalter, den ersten Pogromen, den Versprechungen der Fürsten auf Unversehrtheit ihrer jüdischen Bewohner und den immer wieder aufkommenden Verfolgungen auf Grund von Vorurteilen.

Vor „Stolpersteinen“ berichtete Herr Förtsch von angesehenen Crailsheimern, die ihr ganzes Leben in Crailsheim wohnten, in der Gemeinde und in der Nachbarschaft hoch angesehen waren und dann, als Hitler an die Macht kam, mehr und mehr vom alltäglichen Leben ausgeschlossen wurden, fast alles verloren und dann sogar in Konzentrationslagern umgebracht wurden.

Abschluss der Exkursion war an dem Ort, an dem die Crailsheimer jüdische Gemeinschaft ihre Synagoge hatte. Geblieben ist davon heute nicht viel. Ein Mauerrest, ein Verlauf der Außenmauer nachgebaut mit Ziegelsteinen und ein Gedenkstein. Vermittelt durch Fotografien vom Stadtarchiv konnten sich die Schülerinnen und Schüler dort in die Zeit vor 1938 zurückversetzen.

Lebhaft wurde nachgefragt. Jede Frage wurde beantwortet. Diese Exkursion konnte das Schulwissen vertiefen. Nicht weit vom Wohnort wurde Geschichte eindrücklich vermittelt.

Den Schülerinnen und Schülern haben das Bildungsangebot gut angenommen.

Aber was blieb zurück?
Die Frage: „Wie konnte das geschehen?“ oder „Kann so etwas wieder geschehen?“ wurden geäußert.
Die Gegenwart zeigt leider, dass Vorurteile und Ausgrenzung kein Element der Vergangenheit sind, sondern allgegenwärtig sind. Deshalb muss jeden Tag dagegen angegangen werden. Auch in der Schule.

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