Das Kunstprofil an der Schloss-Schule Kirchberg

Wie ist das Kunstprofil organisiert?

Klassen 5 – 7:
Ausprobieren verschiedener künstlerischer Bereiche über den Kunstunterricht hinaus: Töpfern, Holztechnik, Kochen, Theater-AG, Musik-AG

Klassen 8 – 10:
Profil als versetzungsrelevantes Kernfach mit 5 Stunden, davon 4 Stunden BK und 1 Stunde Theater.

Klassen 11-12:
Für die Oberstufe können die Schülerinnen und Schüler Bildende Kunst als 5-stündigen Leistungskurs oder 2-stündigen Basiskurs neu wählen.

Anforderungen:

  • Begeisterung für Kunst
  • Lust am kreativen Arbeiten
  • Interesse an theoretischen und kunstgeschichtlichen Inhalten

Hier lassen sich Einblicke in die Werke unserer Schüler*innen gewinnen.

Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung

Das Fach Bildende Kunst verbindet in einzigartiger Weise „Kopf, Herz und Hand“, vernetzt also rationales, logisches Denken mit dem intuitiven, emotionalen, bildhaften Denken. Dies fördert bei den Schüler*innen neben den bildnerischen auch die kommunikativen und sozialen Kompetenzen und trägt somit zu einer umfassenden Persönlichkeitsentwicklung bei.

Kulturelle Bildung – ohne Kultur ist eine Gesellschaft ohne Seele

Kunst, Theater, Musik, Literatur sind Ausdruck des tieferen Selbstverständnisses von Gesellschaften, da sie sich mit den elementaren Grundfragen der menschlichen Existenz auseinandersetzen. Sie sind das Gedächtnis der Menschheit, ohne das unsere Kultur wie ein Baum ohne Wurzeln ist.
Kunstgeschichte ist Geistesgeschichte und deshalb eng mit Geschichte, Religion, Philosophie und gesellschaftlichen Fragestellungen verknüpft. Kulturelle Bildung ermöglicht einen offenen Blick auf die Welt und die Gesellschaft jenseits ihrer politischen und wirtschaftlichen Ausrichtung. Kulturelle Bildung rückt den Reichtum und die Vielfalt des Lebens in den Mittelpunkt, jenseits des rein Nutzbaren und Messbaren.

Förderung der Kreativität

Das Kunst-Profil fördert die Kreativität: Kreativ zu sein ist ein menschliches Grundbedürfnis und für die Zukunft unserer Gesellschaft immer wichtiger. „Die Zukunft muss ständig neu erfunden werden.“ (Picasso).
Wir fördern Methoden des spielerischen, erprobenden, erfinderischen, gestaltenden Arbeitens durch ein breites Angebot an künstlerischen Materialien, Techniken, Aufgaben.

Kunstunterricht fördert die eigene Aktivität in einer Umwelt, die immer mehr von der vorgefertigten Fremderfahrung durch die Medien geprägt ist und in der Jugendliche immer passiver werden. Drastische Reizüberflutung in unserer Gesellschaft führen zunehmend zur Abstumpfung der Sinne und des Erlebens. Kunstunterricht fördert Lernprozesse durch Projekte, die den Schülern Erfahrungen von Autonomie, Individualität, Eigenverantwortlichkeit ermöglichen.

Das Kunst-Profil entwickelt das Gestaltungsvermögen: Das Bedürfnis, etwas zu gestalten, ist allen Menschen angeboren, es ist ein wichtiges Element der persönlichen Weltaneignung. Doch unsere Umwelt und Gesellschaft bieten dafür immer weniger Möglichkeiten. Das Gestaltungsvermögen wird in zwei Richtungen gefördert.
Zum einen das Darstellungsvermögen: Der Schwerpunkt liegt hier auf illusionistischen Darstellungsweisen – z. B. Raum- und Körperdarstellung, Naturzeichnen, Erlernen von Darstellungstechniken.
Zum andern der Freier Ausdruck: Dieser ist ein Basiselement der Selbsterfahrung als eigenständige Persönlichkeit.

Kunstunterricht leistet einen wichtigen Beitrag im Umgang mit den modernen Medien. Er gewährt Einblick in die Handhabung bildgebender Verfahren und in die digitale Kommunikation. Dabei fördert er begleitend auch ein verantwortungsvolles, medienkritisches Bewusstsein und trägt umfassend zur allgemeinen Medienbildung bei.

Theater – Nebenfach des Kunstprofils

Die Ansätze des Profilfachs Kunst werden durch das Fach Theater erweitert und vertieft: Wie kein anderes pädagogisches Feld bietet es Raum für soziales Lernen, um individuelle Stärken zu entdecken und zu entfalten. Eng verflochten mit nahezu allen schulischen Disziplinen sowie sozialen, kulturellen und beruflichen Lebensbereichen, eröffnet sich somit eine multidimensionale Lern – und Erfahrungswelt.

Die zentralen Gestaltungskategorien Körper, Raum und Zeit schlagen Brücken zu fachspezifischen Kompetenzen, wie sie in Sport, Musik und Kunst vermittelt werden: Kennenlernen von Körper und Bewegungsmöglichkeiten; Ausprobieren von Rhythmik, Melodik und Wirkung musikalischer Elemente; Gestaltung der Beziehungen zwischen Körper und Raum oder statischer und bewegter Bilder. Theater ist vor, auf und hinter der Bühne kulturelles und soziales Ereignis: Die Arbeit in der Gruppe schult Empathie und soziale Kompetenzen. Die Möglichkeiten von Texten und ihren Bedeutungsmöglichkeiten werden erfahren. Auch die vielfältige Berufswelt im Bereich von Theater, Film und Medien erweitert Perspektiven weit über die Schule hinaus.

Das Verständnis von Raum- und Bühnengestaltung umfasst neben ästhetischen Kategorien unterschiedlichste technisch-naturwissenschaftliche Aspekte wie z.B. Licht, Ton aber auch Regie. Rollenarbeit ermöglicht Zugänge zu unbekannten, erfundenen und erlebten Erfahrungswelten. Reflexion und Feedbackkultur spielen dabei eine wichtige Rolle.

Das Kunst-Profil bietet Einblicke in ein weites gestalterisches Berufsfeld

Die Wahl des Kunst-Profils bietet nicht nur mehr Zeit für Kreativität, sondern ermöglicht Einblicke in ein weites Berufsfeld gestalterischer Berufe von den unterschiedlichen Design-Berufen bis zu Architektur oder Kulturmanagement. Ganz wichtig ist auch die Zeit für Museumsbesuche, Atelierbesuche, Künstlergespräche oder Exkursionen zu Kunstakademien und Fachhochschulen für Gestaltung. Darüber hinaus werden Grundlagen vermittelt, die für alle Berufe erforderlich sind, deren Arbeitsformen Kompetenzen wie Selbständigkeit, Eigeninitiative, Projektplanung, Team-Fähigkeit, Sicherheit und Kenntnisse im Umgang mit Medien und Internet voraussetzen.

Das Kunstprofil fördert die Entwicklung einer ganzheitlichen, eigenständigen, offenen Persönlichkeit egal, was der Schüler später beruflich machen will. Kunstunterricht ist aktives Formschaffen, ist Erfindung von Zukunft, den Dingen einen Sinn geben, nicht nur etwa ihren Sinn zu entdecken.

So wird der Kunstunterricht zur Stunde der Wahrheit, denn alles, was der Mensch sichtbar gestaltet, ist ein konstituierendes Element seines Wesens und nicht irgendeine Zutat.

Erlernen vielfältiger Kompetenzen