Rahmenbedingungen & Pädagogik unseres Internats

Die speziellen Rahmenbedingungen und die Pädagogik unserer Internatsschule schaffen eine Basis, die allen Beteiligten Sicherheit gibt. Denn eines ist klar: Keinem Elternteil fällt es leicht, sein Kind in andere Hände zu geben. Deshalb haben wir einen Ort geschaffen, an dem es sich fast so gut aufgehoben fühlt wie zu Hause: unser Internatsgymnasium Schloss-Schule Kirchberg. Wir sehen jede Schülerin und jeden Schüler an der Schloss-Schule als individuelle Persönlichkeit, deren Förderung unser oberstes Ziel ist. Genau darin liegt unsere Stärke: Wir erkennen die Anlagen jedes einzelnen Schülers im Detail und helfen ihm, sein volles Potenzial auszuschöpfen – schulisch und persönlich.

Wir sind alle Blätter an einem Baum, keins dem andern ähnlich, das eine symmetrisch, das andere nicht und doch alle gleich wichtig dem Ganzen.

Gotthold Ephraim Lessing

Genauso einzigartig wie es der große deutsche Dichter Lessing formuliert hat, sind auch unsere Schüler*innen und benötigen deshalb ein hohes Maß an Individualisierung!

Die konsequente Umsetzung dieses Grundsatzes in die Praxis bedeutet viel Aufwand und Zeit. Über die dafür nötigen Ressourcen verfügen wir als private Einrichtung. Und diese Mühe lohnt sich.

Die Struktur unseres Internats Schloss-Schule Kirchberg

In unserem ebenso bodenständigen wie familiär geprägten Internat können sich unsere Schüler*innen als Personen individuell entwickeln, vielschichtige Erfahrungen sammeln und gleichzeitig lernen, in einer Gemeinschaft zu leben und sich selbst einzubringen. Dass sich jeder einzelne bei uns wohl und gut aufgehoben fühlt, ist unser wichtigstes Ziel!

Die Grundlage dafür bilden die speziellen Rahmenbedingungen unseres Internats:

  1. Eindeutige Strukturen des Internats
    Das Leben an unserem Internatsgymnasium bietet klare Strukturen, ohne die Entfaltung eigener Interessen zu stark einzuschränken. Feste Termine im Laufe des Tages, der Woche und des Jahres stellen Rituale dar, die dem Einzelnen und der Gruppe Halt geben.

  2. Bezugspersonen im Internat
    Ca. 100 Schüler*innen leben mit ca. 15 Erzieher*innen in unserem Internat in vier Häusern zusammen. Jeder Erzieher*in, bei uns Mentor*in genannt, ist also Bezugsperson für eine kleine Gruppe von Schülern. Die Mentorin oder der Mentor ist für alle Fragen, Sorgen oder Angelegenheiten ihrer oder seiner Schützlinge da und steht immer mit Rat und Tat zur Seite, ganz egal, um was es geht. Alle Mentor*innen haben in den jeweiligen Internatsgebäuden abgetrennte Wohnungen.

  3. Offenheit unserer Internatsschule
    Das Besondere an unserem Internatsgymnasium ist zudem, dass es keine abgeschlossene Einheit darstellt. Unser Gymnasium wird neben den 100 Internatsschülern auch von 250 Schülern besucht, die aus Kirchberg und der Umgebung kommen. Dadurch ist unser Gymnasium mit Internat in die malerische, fußläufig gelegene Innenstadt Kirchberg eingebunden und bietet die Möglichkeit, Freundschaften auch zwischen Orts- und Internatsschülern aufzubauen. Unser Internatsalltag unterliegt einer klaren Struktur und bietet unseren Schüler*innen trotzdem auch Zeitfenster für individuelle Pläne.

  4. Deutsches Internat – mit internationalen Schülern
    Auch unsere internationalen Schüler sind eine Besonderheit bei uns. Unsere multikulturelle Gemeinschaft und das Kennenlernen fremder Kulturen bereichern unsere Schule sowie unser Internat.

  5. Hausaufgabenbetreuung
    Ergänzend zur Schule findet jeden Tag eine gezielte Hausaufgabenbetreuung statt, die sogenannten Arbeitsstunden. Die Beaufsichtigung durch unsere Erzieher und Lehrer ermöglicht konzentriertes Arbeiten, aber auch professionelle, fachliche Unterstützung. Dazu kommt: Wenn alle Freunde und Klassenkameraden ebenfalls „Arbeitsstunde“ haben, ist die Überwindung, sich an Hausaufgaben und Lernstoff zu setzen, doch weniger groß, als im Zimmer zu Hause, wo vielleicht auch der Laptop oder das Handy ablenkt.

  6. Freizeitangebot des Internats
    Ein Ausgleich zur Schule und zum Lernen ist wichtig und unterstützt die individuelle Entfaltung. Daher haben wir ein vielseitiges Freizeitangebot entwickelt, bei dem unsere Schüler nach ihren eigenen Interessen aus sportlichen, musikalischen, künstlerischen und kulturellen Angeboten wählen können. Alle Schüler müssen zwei Arbeitsgemeinschaften besuchen, von denen eine sportlicher Art sein soll.

  7. Freie Zeit
    Natürlich haben unsere Schüler auch freie Zeit zur Verfügung, die sie selbst gestalten können. Zum Beispiel dafür, gemütlich ein Buch zu lesen oder in der fußläufig gelegenen Kirchberger Altstadt Eis oder Pizza essen zu gehen. Für solche Aktivitäten bekommen alle Schüler*innen ein festes Taschengeld, gestaffelt nach Klassenstufe. Beim Verlassen des Geländes müssen sich unsere Schüler*innen immer bei den zuständigen Erziehern abmelden. Zur Freizeitgestaltung stehen zudem unser C-Haus (mit Tisch-Kicker, Billard-Tisch, Airhockey etc.), Sauna und Kraftraum, Sporthalle und Sportplätze, die Gruppenräume und Gruppenküchen zur Verfügung.

  8. Heimfahrwochenenden
    Die Heimfahrwochenenden alle 14 Tage gewährleisten einen sicheren Kontakt zur Familie. Es ist sogar möglich, jedes Wochenende nach Hause zu fahren, falls gewünscht. Hier bieten wir gerne eine gewisse Flexibilität und sprechen uns mit den Familien individuell ab.
    Unsere Lehrer und Erzieher stehen natürlich in regelmäßigem Austausch mit den Eltern. Für uns ist es wichtig, die Familien mit im Boot zu haben und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Im Idealfall bilden Internat, Schule und Elternhaus eine Erziehungspartnerschaft.

  9. Internatswochenenden
    Unsere Internatswochenenden alle 14 Tage beginnen am Freitag mit dem Gruppenabend und diversen gemeinschaftlichen Aktionen, wie Ausflügen, Kochen, Kartfahren etc. - der Fantasie der Gruppe sind für diesen Wochenendteil lediglich gewisse finanzielle und organisatorische Grenzen gesetzt. Tatsächlich bieten unsere diensthabenden Erzieher aber immer wieder unterschiedliche Aktionen an, so dass stets wieder andere Aktivitäten möglich sind - und die Schüler können dann aus dem Angebot frei wählen (2 Aktionen pro Wochenende sind verpflichtend).

Die pädagogische Kultur unseres Internats

Uns ist es wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen unseres Internatsgymnasiums im Sinne der Reformpädagogik, ganzheitlich in ihrer Entwicklung gefördert werden. Also intellektuell, moralisch, emotional, sozial oder auch körperlich. Ziel ist es, die individuellen Potenziale unserer Schülerinnen und Schüler optimal zu erschließen!

Internats-Credo: Sich wohlzufühlen ist die Basis, individueller Erfolg das Ziel

Was unser Internat mit Schule auszeichnet, ist ein familiäres Wohlfühlklima geprägt von Bodenständigkeit, Toleranz, Wertschätzung und gegenseitigem Respekt. Wir wollen unseren Schülern den Weg zu einem für sie erfüllten und glücklichen Leben ebnen. Ausgangspunkt ist dabei eine weltanschaulich ungebundene Pädagogik, die Kinder und Jugendliche in ihren vielfältigen Möglichkeiten wertschätzend wahrnimmt und ihnen am Internat die Übernahme von Verantwortung für sich und für andere zutraut.

Internatsmentor Mouad Bouzid:

Ich absolvierte mein Anerkennungsjahr im Internatsgebäude „Wiesenhaus“ der Schloss-Schule Kirchberg. Es war ein sehr spannendes, lehrreiches Jahr und eine wundervolle Zeit. Ich durfte vieles von den nationalen und internationalen Schüler*innen lernen und konnte dies immer wieder in den Alltag einbauen.  Anschließend wurde ich übernommen, arbeite nun im „Gartenhaus“ und studiere nebenbei Soziale Arbeit.
Die Arbeit an der Schloss-Schule gefällt mir zum einem, weil man die Alltagspädagogik hautnah spüren kann und zum anderen kommt bei den Schüler*innen die Individualität nicht zu kurz, was für mich sehr essenziel ist. Außerdem sind die  Mitarbeiter*innen immer für einen da, man kann sich aufeinander verlassen.

Verantwortung am Internat übernehmen – sich selbst einbringen

Es ist uns ein wichtiges Anliegen, unsere Schüler am Internat zu verantwortungsbewussten und „mündigen Bürgern“ zu erziehen. In den Internatsgremien, seien es die Gruppen, die Vollversammlung, der Internatsrat oder der Disziplinarausschuss, bietet sich die Möglichkeit, demokratische Strukturen zu erfahren, von seinem Mitspracherecht Gebrauch zu machen, sich konstruktiv einzubringen und die Konsequenzen von Entscheidungen mitzutragen.

Unsere Schüler haben auch die Verantwortung, sich in unsere Internatsabläufe einzubringen. So werden unter anderem die eigenen Zimmer einmal pro Woche von unseren Schülern selbst gereinigt. Die Gemeinschaftsräume und –küchen werden ebenfalls von unseren Schülern saubergehalten. Zweimal pro Halbjahr hilft zudem jeder Schüler für zwei Tage in der Hauswirtschaft beim Küchendienst mit.

Als sogenannte „Paten“ begleiten ältere Jugendliche unsere Kleinsten schon morgens beim Aufstehen, unterstützen sie bei Hausaufgaben, trösten vielleicht bei Heimweh und merken so, dass es auf sie ankommt! Diese Erfahrung sozialer Wirksamkeit und Verantwortung stellt für die Persönlichkeitsentwicklung unserer Schüler eine große Bereicherung dar.

Die Gemeinschaft – das Internat als soziales Übungsfeld

Das Internat ist (auch) ein soziales Übungsfeld und besteht aus einer buntgemischten Gemeinschaft. Bei uns leben die Kinder und Jugendlichen in der Regel in alters- und geschlechtergetrennten Gruppen, weil wir bewusst keine Alternative zur Familie darstellen wollen. Dadurch haben gerade Jugendliche in der Pubertät die Möglichkeit, sich in anderen sozialen Strukturen als in der Familie zu entfalten und ihre Persönlichkeit zu entwickeln.

Im Internat ist es der Zimmernachbar, der darauf besteht, dass die Musikanlage leiser gestellt wird, nicht die Mutter - und dieser Freund muss vielleicht am nächsten Tag mit Essen versorgt werden, weil er krank ist.

Uns ist es wichtig, dass die Jugendlichen nicht in Vormittagskursen soziales Lernen belegen müssen, sondern dass sie im Alltag des Internats lernen, über die eigene Person hinwegzublicken, dass sie lernen, den anderen wahr- und anzunehmen und sich für ihn einzusetzen.

Für den Zusammenhalt der Gruppe ist der Gruppenabend im Internat besonders wichtig. Alle zwei Wochen, wenn am Samstag Schule ist, unternimmt jede Gruppe mit ihrem Erzieher am Freitagabend etwas Besonderes: Klettern gehen, Kochen, Kartfahren etc.

Besondere Höhepunkte sind bei uns die festlichen Abendessen und die Feste vor den Ferien. Bei den „formal dinners“ sind gute Kleidung und gutes Benehmen gefragt, aber bei den Festen darf auch einmal ausgelassen gefeiert und getanzt werden.

Das alles und mehr leistet unser Internat!

Ein Internat kann die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auf eine besondere Art und Weise ergänzen und bereichern, es kann ihnen ein Mehr an Erfahrungen und Beziehungen bieten, und ihnen frühzeitig den Blick auf die Welt und die Handlungsmöglichkeiten darin erweitern.

Unsere Pädagogik ist zusammengefasst also eine Pädagogik der Verantwortung und Ermutigung sowie eine Erziehung zum Glücklichsein.