Am 05.02.2025 unternahm die Jahrgangsstufe 1 zusammen mit Frau Schenk, Frau Wannenmacher und Frau Zilles eine Exkursion in die Schillerstadt Marbach ins Deutsche Literaturarchiv der Moderne, um die Ausstellung „Kafkas Echo“ im Deutschen Literaturmuseum zu besuchen, sowie in einem Workshop mehr über die Literatur um 1900 zu erfahren.
Nach unserer Ankunft in Marbach nahmen wir uns kurz Zeit, die Umgebung zu betrachten. Das Literaturmuseum vom Architekten David Chipperfield liegt auf der Schillerhöhe und bietet einen beeindruckenden Blick auf das Neckartal. Als wir das Gebäude betraten, wurden wir freundlich von einer Museumsführerin begrüßt, die uns durch die Ausstellung begleiten sollte.
Die Führung begann mit einer Einführung in das Leben von Franz Kafka. Die Museumsführerin erklärte uns, dass Kafka 1883 in Prag geboren wurde und als deutschsprachiger Schriftsteller jüdischer Herkunft bekannt ist. Obwohl er zu Lebzeiten nur wenige seiner Werke veröffentlichte, zählt er zu den einflussreichsten Autoren der Moderne. Besonders prägend für sein Werk seien seine schwierige Beziehung zum autoritären Vater, seine gesundheitlichen Probleme sowie seine Erfahrungen mit der Bürokratie und gesellschaftlichen Zwängen gewesen.
Nach der Einführung begann unser Rundgang durch die Ausstellung. Dort konnten wir zahlreiche Orginalmanuskripte, Briefe und Erstausgaben von Kafkas Werken bestaunen. Diese zeigten, wie Kafka während des Schreibens Änderungen vornahm und mit verschiedenen Formulierungen experimentierte. Die Museumsführerin erklärte uns, dass viele seiner Werke unvollendet geblieben sind und erst nach seinem Tod von seinem Freund Max Brod veröffentlicht wurden, obwohl Kafka eigentlich wollte, dass sie vernichtet werden. Nach einer kurzen Pause begann der zweite Teil unserer Exkursion. Wir begannen mit einer kurzen Einführung in die Jahrhundertwende, mit ihren neuen Erfindungen wie dem Telefon. Danach sollten wir eigenständig arbeiten. Die Aufgabe meiner Gruppe war es, uns intensiv mit einem Brief zu beschäftigen, den Franz Kafka an seine Verlobte Felize Bauer geschrieben hatte. Zunächst lasen wir den aufmerksam durch und versuchten seinen Inhalt und die darin enthaltenen Emotionen zu verstehen. Schnell wurde deutlich, dass Kafka ein sehr unsicherer und nachdenklicher Mensch war. Unsere Gruppe diskutiert darüber, wie typisch Kafkas Unsicherheiten für sein gesamtes Werk ist, da viele seiner Geschichten ähnliche Themen wie Angst, Entfremdung und Selbstzweifel behandeln. Nach der Analyse fertigten wir eine kurze Präsentation an, in der wir unsere Erkenntnisse zusammenfassten. In der anschließenden Besprechung stellten die Gruppen ihre Ergebnisse ihrer Aufgabe vor. Am Nachmittag hatten wir die Möglichkeit in das Geburtshaus Schillers oder in die Stadt zu gehen. Um 15:00 Uhr trafen wir uns am Bus und machte uns auf den Rückweg.
Die Ausstellung war nicht nur informativ, sondern auch sehr gut gestaltet. Wir haben sehr viel über Franz Kafka gelernt. Die Exkursion hat sich gelohnt und war eine Bereicherung für uns.