Im Gespräch mit Frau Kristina Safranj - Februar 2023
Die ehemalige Schülerin der Schloss-Schule absolvierte vor ca. 30 Jahren ihr Abitur in Kirchberg und ist erfolgreiche Künstlerin und Sängerin. Kristina lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Heilbronn und ist weltweit als Sängerin unterwegs. Außerdem ist sie als freie Rednerin tätig und begleitet Hochzeitspaare, aber auch Trauerfeiern und gestaltet auch andere Feierlichkeiten nach den Wünschen ihrer Auftraggeber kreativ mit.
Was fällt Ihnen spontan als Erstes ein, wenn Sie an die Zeit an der Schloss-Schule denken?
Als Erstes erinnere ich mich daran, dass wir jeden zweiten Samstag Schule hatten. Ich war ab der 5. Klasse bis zur 13. Klasse, zum Abitur, an der Schloss-Schule als Ortsschülerin. Ich bin wirklich gerne zur Schule gegangen und habe mich hier immer wohl und wie zu Hause gefühlt.
Welche schulischen Stationen hatten Sie vor der Schloss-Schule?
Die Grundschule. Hier war für mich der bedeutendste Unterschied, dass die Kinder als Gemeinschaft gesehen wurden, aber der oder die einzelne nicht so stark wahrgenommen wurde, wie später auf der Schloss-Schule.
Was hat sich mit dem Besuch der Schloss-Schule verändert?
Die meisten Lehrkräfte waren sehr menschlich und man hat sich immer gesehen gefühlt als Individuum. Was auch wirklich toll war, dass die Klassen so klein waren. Das war ein ganz anderes Lernen und dadurch ergaben sich auch für jeden Einzelnen viel mehr Entwicklungsmöglichkeiten.
Was haben Sie an der SK als prägend erlebt? Welche Werte, Lebensweisheiten oder sonstigen Einflüsse begleiten Sie bis heute?
Was wirklich bezeichnend ist für die Schloss-Schule ist die Weltoffenheit, die bereits damals gelebt wurde. Dadurch habe ich früh gelernt über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Und was auch vor 30 Jahren bereits gelebt wurde ist das Thema Nachhaltigkeit. Beispielsweise waren wir gemeinsam im Wald und haben Müll aufgesammelt.
In der Schloss-Schule wird mit sehr viel Engagement versucht jeden einzelnen Schüler und jede einzelne Schülerin mitzunehmen. Es bleibt niemand auf der Strecke.
Wie ging es nach der Schloss-Schule weiter?
Nach der Schule habe ich erstmal ein Jahr gejobbt und mir eine kleine Auszeit gegönnt. Danach habe ich ein BA-Studium im Bereich Sozialpädagogik begonnen, dass ich aber wieder abgebrochen habe. Ich habe bereits damals sehr stark die Verbindung zur Musik gespürt und da hat es mich auch hingezogen. Der zweite Versuch war dann noch ein Pädagogikstudium, dass ich aber ebenfalls nicht zu Ende gemacht habe. Die Verbindung zur Musik war einfach stärker und ich habe dem dann nachgegeben und bin heute sehr froh und glücklich darüber, dass ich meinem Gefühl gefolgt bin.
Ich bin heute leidenschaftliche Künstlerin und begleite Menschen in unterschiedlichen Zusammenhängen. Die Musik verbindet die Menschen, durchbricht Grenzen und dies zu spüren und ein Teil davon zu sein, erfüllt mich und macht mich sehr glücklich.
Welche Geschichten und Anekdoten aus der Zeit an der Schule dürfen auf keinen Fall fehlen?
Die Geschichten, die wir als Ortsschüler aus dem Internat mitbekommen haben waren immer spannend. Konkret fällt mir da spontan jetzt gar nichts ein. Ich kann aber auf jeden Fall sagen, dass die Zeit wirklich toll war und ich sie auf keinen Fall missen möchte!
Wofür sind Sie dankbar?
Dass ich am Leben bin und dass ich jeden Tag neue Chancen habe und diese auch nutzen kann und darf. Dann bin ich natürlich auch über die Musik sehr dankbar. Ich liebe es Musik zu machen und zu sehen wie sie die Menschen verbindet. Und ebenfalls sehr dankbar bin ich darüber, dass ich mich als relativ angstfrei bezeichnen würde. Das macht mich frei in meinen Entscheidungen und ich freue mich auch immer wieder Neues anzugehen und auszuprobieren.
Was würden Sie heute, rückblickend auf Ihre Schulzeit, anders machen?
Da fällt mir jetzt spontan gar nichts konkretes ein. Vielleicht würde ich mich etwas besser und intensiver auf das Abitur vorbereiten und nicht so viel Feiern gehen.
Würden Sie gerne künftig die Schule und die jetzigen Schüler*innen unterstützen? Wenn ja, was könnten Sie sich vorstellen?
Das würde ich sehr gerne tun und habe auch ganz konkrete Ideen. Sehr gerne würde ich Workshops und Themen anbieten, gemeinsam Musik machen und die Interessierten coachen in unterschiedlichen Bereichen. Zum einen natürlich im Bereich Gesang, aber auch was dahintersteckt. Es gibt so vieles das beachtet werden sollte, heute noch mehr als früher. Das Thema Social Media, wie tickt die Musik-Branche generell, wie gehe ich mit Lampenfieber um, wie präsentiere ich mich, und vieles mehr… Hierbei junge und interessierte Menschen zu unterstützen würde mir große Freude bereiten!
Was möchten Sie sonst noch mitteilen?
Ich bin sehr dankbar darüber was war und was ist!
Und: Musik zu machen ist mein persönliches großes Glück!