Beeindruckend war bereits bei der Ankunft der herausstechende Kontrast zwischen den einzelnen Museumsgebäuden. Der Park, der sich vor den Bauten erstreckt, bietet die Möglichkeit alle gleichzeitig zu bewundern. Ein alter imposanter Bau wird hierbei dem griechisch angehauchten klassischen Museum, welches in moderner Formsprache umgesetzt ist, gegenübergestellt. Zwischendrin erstreckt sich ein ehrwürdiges Gebäude, das durch seine starke Präsenz beide Häuser verbindet. Verblüfft reagiert haben wir auch, als uns mitgeteilt wurde, dass sich unter dem Vorplatz ein riesiges, mehrere Kilometer langes Archiv erstreckt. Die Highlights in dem Museum waren eindeutig.
Ironisch wirkte die Ausstellung von Kafkas Löffel, den er stets auf seinen Reisen aus Angst vor Infektionen mitnahm. Als ob er sein Schicksal vorausgeahnt hätte, war eine Infektion auch letztendlich der Grund, weshalb er den Löffel abgab. Ebenso interessant war die prächtige Aufmachung der Nobelpreisurkunde von Hermann Hesse, da keiner von uns jemals so etwas gesehen hat. Uns wurde erklärt, dass jeder Nobelpreis von einem anderen Künstler gestaltet wird.
Auch durften wir verschiedenste Manuskripte von Künstlern, sowie ihre Intention und Inspiration dahinter, bestaunen. Diese unterscheiden sich seltsamerweise sehr voneinander. Einmal wurde das Manuskript auf die Rückseite eines Gemäldes geschrieben, Hesse dagegen schrieb immer einen Teil mit der Schreibmaschine und wechselte dann zu seiner Handschrift. Ein anderes Mal schrieb er Teile des Manuskripts seines Romans „Das Glasperlenspiel“, passend zum Thema, auf ein Werbeprospekt für den Verkauf von Glasperlen.
Am meisten Spaß hatten wir jedoch alle bei dem sogenannten Poesieautomaten von Hans Magnus Enzensberger. Das ist ein Automat, der nach der Betätigung eines roten Knopfes, jedes Mal ein neues Gedicht hervorbringt – verfasst von einer Maschine. Und diese hören sich auch noch richtig gut an.
Abschließend können wir also in Erinnerung zurückblicken und wollen nun die eigens für uns kreierte Wortaneinanderreihung zitieren:
„Tropfenweise Melancholie unter Zeitdruck.
Dieser geizige Kunstgenuss vor dem Erbrechen.
Und diese vorgedruckten Schießereien: Eigentlich schade!
Allerdings glauben wir doch manches.
Im Dunkeln auf Antrag genießerische Geräusche.
Grundsätzlich absaufen!
Einflüsterungen.
(„Deine Freunde sind oft so brutal.“)
Im Aufsichtsrat Panikstimmung.
Der mürbe Schnürsenkel ist grimmiger als das Gemetzel.
Unter uns gesagt schwimmen wir auch noch.
Überstunden. Abfall. Abblätternde Paradiese.
Selbstverständlich nutzt alles nichts.“