Mit der Cessna über das Schulgelände – am Simulator

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Ein bisschen Theorie musste davor schon sein, bevor jeder teilnehmende Schüler, neun an der Zahl, am Workshop „Einstieg in die Luft- und Raumfahrt“ unseres französischen Sprachassistenten, Guillaume d‘ Allard, den Steuerknüppel der Cessna in die Hand nehmen und das Gaspedal durchdrücken durfte.

Safety first, die Sicherheit und Flugtauglichkeit, wenn auch nur am Microsoft Flight Simulator X, gingen natürlich vor. Schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, oder doch?

Guillaume d’Allard startete mit einem Videobeitrag; ohne Physik, das merkte jeder, geht gar nichts. Luftmoleküle schwirren bildlich durch die Luft und schlagen gegen den Flügel, beziehungsweise die Tragfläche des Fliegers und brechen sich quasi, die einen oberhalb entlang, die anderen unterhalb des Flügels. Dabei sei auch die „Struktur des Flügels“ wichtig, wie auch Guillaume bestätigte, der Ingenieurswesen im Bereich Meerestechnik und Hydrodynamik in Frankreich, seiner Heimat, studiert. Bildlich und sehr anschaulich erklärte der 21-jährige Sprachassistent das Einmaleins der Fliegerei. Aufmerksam lauschten ihm die jungen Schüler des unteren und oberen Gangs im Internatsgebäude „Gartenhaus“, wo die Jungs wohnen.

Der Passagier an sich sitzt in seinem Ferien- oder Businessflug in einer anonymen Reihe und interessiert sich wohl kaum dafür, dass bei einer gleichbleibenden, konstanten Geschwindigkeit in luftiger Höhe das obere Molekül den längeren Weg entlang der Tragfläche hat. Dahinter nämlich treffen die Moleküle wieder aufeinander – die klassische „Aerodynamik“ sei das nämlich, so Guillaume.
Das ist auch der Unterschied, ob ein fliegendes Objekt, Flugzeug oder Rakete, horizontal oder vertikal fliege.

Der erste Flug rückt näher, Guillaume fragt die Schüler, „Womit steuert man das Flugzeug?“, richtig, mit dem Steuerknüppel, sowie Pilot und Co-Pilot, antworten einige. Aber nicht nur, auch das Gaspedal gehört dazu – und auch die Checkliste ist immer an Bord.

Guillaume regt die Diskussion und die Gedankengänge der Schüler an. Es wird der Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeit und Höhe hergestellt. Denn „Ohne Geschwindigkeit“ fliege man nämlich gar nicht, so Guillaume.
Dass die Höhenangabe in „feets“ erfolgt, erklärt der angehende Ingenieur auch.

So, nun geht es auch bald los, aber, ein Ingenieur und Pilot für Kleinflugzeuge, so wie Guillaume, zeigt noch mit dem Föhn ganz klassisch, wie sich das DIN A4 Blatt (die Tragfläche darstellend), durch die Luftzufuhr verhält.

Jacob S. aus dem oberen Gang ist der erste Proband am Simulator, das Pilotenprojekt startet, und obwohl aller Anfang sicher schwer ist, macht Jacob eine gute Figur in der Luft. Ein guter Start, ein bisschen wackelig in der Luft, eine Schleife über Hall und Kirchberg und dann die Landung, etwas holprig, aber, „alle sind heil gelandet“, so der Moderator. Applaus von den Klassenkameraden gibt es auch bei jedem weiteren Piloten in der virtuellen Cessna.
Das Interesse ein Flugzeug mal alleine lenken zu dürfen, war jedenfalls riesengroß. Ein weiterer Workshop wird sicher folgen.

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