Planspiel Europa

  • Erstellt von Tim Laubinger 9a
  • Aus Schülersicht

Am Montagmorgen, den 24.04.23, kamen zwei Teams von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg zu uns an die Schloss-Schule-Kirchberg, um mit allen 9ten Klassen in zwei Gruppen ein Planspiel über die Flüchtlingspolitik in der EU durchzuführen: „Festung Europa?“

Das Planspiel ist so angelegt, dass die Schüler*innen einen EU-Gipfel zur Geflüchtetenproblematik simulieren und als Vertreter*innen verschiedener europäischer Regierungen über drängende Fragen verhandeln. Diese Form ermöglicht es, die Kontroversen in der europäischen Geflüchtetenpolitik unmittelbar zu erleben. Darüber hinaus können die Teilnehmer erfahren, wie ein vielschichtiger Aushandlungs- und Entscheidungsprozess stattfinden kann.

Zum Einstieg in das Thema haben die beiden Teams von der Landeszentrale mit uns kleinere Aufwärmspiele gespielt, um ein bisschen besser in die Thematik Europäische Union, Fluchtursachen und Flüchtlingspolitik reinfinden zu können. In den Spielen ging es darum, in welches Land aus der EU man noch verreisen möchte, aus wie vielen Ländern man Freunde hat und was wir denken, auf welchen Kontinenten die meisten Flüchtlinge zurzeit sind. Danach haben wir eine kleine Inputphase gemacht, in der wir Informationen bekommen haben, die für die darauffolgende Diskussion wichtig waren. Zum Beispiel waren Themen, was Frontex ist, was das Dublin-System bedeutet und wo die Hauptflüchtlingsrouten liegen.

Nach dieser Phase konnten wir uns zu zweit zusammentun, uns ein Land der EU aussuchen und über unsere Position bei der Flüchtlingsthematik eine kurze Rede verfassen. Diese wurden beim Gipfeltreffen nacheinander vorgetragen. Anschließend hatten wir wie bei einem echten Gipfeltreffen eine offene Diskussionsrunde, in der wir über Lösungsansätze geredet haben und auch Fragen an andere Gruppen stellen konnten. Das Ganze wurde von zwei Mitschülern geleitet, welche die Europäische Kommission spielten. Nachdem wir uns ausgetauscht hatten und alle Fragen geklärt waren, versuchten wir zu einem gemeinsamen Vertrag zu kommen. Ein Vertrag wird nur dann durchgesetzt, wenn alle Beteiligten jedem Punkt zustimmen. Sobald sich eine Gruppe bei einem Punkt enthält oder nicht zustimmt, kann der Vertrag nicht durchgesetzt werden und es wird sich zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu einer Sitzung getroffen. Bei uns war das auch der Fall. Wir hatten einen Vertrag mit mehreren Punkten z.B. sollte der Grenzschutz verbessert werden und die Flüchtlinge sollen per Quotenregelung aufgeteilt werden, d.h. es soll darauf geachtet werden, wie groß ein Land ist, wie das Bruttoinlandsprodukt ist und wie viele Einwohner das Land hat. Bei der Hälfte der Punkte war mindestens ein Land dabei, welches den Punkt abgelehnt hat, wodurch wir keinen Vertrag schließen konnte. Da hat man gemerkt wie schwierig es im echten Leben ist, einen Beschluss zu finden, dem jeder zustimmt.

Am Ende haben wir das Planspiel Revue passieren lassen und unser Ergebnis besprochen. Wir wurden gefragt, ob das Ergebnis, was wir hatten, auch in Echt so vorkommen könnte und ob wir denken, dass unser Verlauf des Planspiels dem echten Verlauf entsprechen könnte. Wir meinten, dass wir die Länder größtenteils gut vertreten haben und die Sache gut gemacht haben. Dennoch gab es ein paar Kleinigkeiten, die wahrscheinlich bei einer echten Sitzung nicht so abgelaufen wären. Insgesamt hat es Spaß gemacht und wir haben viel dazugelernt.

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