Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
BNE als Querschnittsaufgabe
Unsere Schule setzt auf eine ganzheitliche Förderung der Schülerinnen und Schüler, die über rein akademische Aspekte hinausgeht, und ermutigt frühzeitig zur Übernahme von Verantwortung für die Umwelt und die Gesellschaft. Dieser ganzheitliche Ansatz spiegelt sich nicht nur im Lehrplan und Unterricht wider, sondern auch in außerschulischen Aktivitäten, Partnerschaften mit Unternehmen und Organisationen sowie in der nachhaltigen Gestaltung des Schulalltags.
Wir sind stolz darauf, ein Umfeld zu schaffen, in dem Nachhaltigkeit nicht nur gelehrt, sondern auch aktiv gelebt wird. Von unseren Bildungsplänen über unsere täglichen Gewohnheiten bis hin zu unseren außerschulischen Aktivitäten streben wir danach, ein Bewusstsein für die drängenden Umwelt- und sozialen Herausforderungen unserer Zeit zu schaffen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung unserer Welt zu ergreifen.
BNE im pädagogischen Gesamtkonzept
Bildungsplan und Unterrichtsgestaltung
BNE ist als Querschnittsthema in den Bildungsplan integriert, um sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler regelmäßig mit den Grundsätzen der Nachhaltigkeit in verschiedenen Fächern in Berührung kommen. Lehrkräfte können BNE in ihren Unterricht einbeziehen, indem sie praxisorientierte, handlungsorientierte und projektorientierte Lernaktivitäten entwickeln, die die Schülerinnen und Schüler dazu ermutigen, nachhaltige Denkweisen und Handlungsweisen zu entwickeln.
Außerschulische Aktivitäten und Projekte
Unsere Schule initiiert und unterstützt außerschulische Aktivitäten und Projekte, die das Bewusstsein für Nachhaltigkeit fördern. Dazu zählen Umweltprojekte, Müllsammelaktionen, Exkursionen zu nachhaltigen Unternehmen oder Workshops zu Themen wie erneuerbare Energien oder ökologische Landwirtschaft.
Schulpartnerschaften und Netzwerke
Unsere Schule pflegt Partnerschaften mit Unternehmen, Umweltorganisationen und anderen Schulen, um gemeinsame Projekte und Initiativen im Bereich der BNE durchzuführen. Durch den Austausch von Ressourcen, Ideen und Best Practice Beispielen können wir hierbei voneinander lernen und unsere Bemühungen um Nachhaltigkeit verstärken.
Schulorganisation und Infrastruktur
Unsere Schule integriert nachhaltige Praktiken in ihre organisatorischen Abläufe und ihre Infrastruktur. Dazu zählen Maßnahmen wie die Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs, die Förderung des Fahrrad- oder öffentlichen Verkehrs für den Schulweg der Schülerinnen und Schüler, die Einführung von Recyclingprogrammen und die Nutzung erneuerbarer sowie regenerativer Energien. Hierbei spielt unser Träger, die Stiftung Schloss-Schule Kirchberg eine zentrale Rolle.
Partizipation und Mitbestimmung
BNE fördert an unserer Schule die Partizipation und Mitbestimmung der Schülerinnen und Schüler, indem sie in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, die unsere Schule und ihre Umgebung betreffen. Dies trägt dazu bei, das Verantwortungsbewusstsein unserer Schülerinnen und Schüler zu stärken und sie zu aktiven Gestaltern einer nachhaltigen Zukunft zu machen.
Verankerung in weiteren schulischen Angeboten
Wir als Schloss-Schule Kirchberg an der Jagst verfolgen ein ganzheitliches Konzept für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), das sich nicht nur im regulären Unterricht, sondern auch in weiteren schulischen Angeboten widerspiegelt. Durch vielfältige Initiativen und Programme werden die Schülerinnen und Schüler dazu ermutigt, ein Bewusstsein für Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen zu entwickeln und sich aktiv für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen.
Ein zentrales Element ist das sogenannte "SKIL"-Programm (Schloss-Schule Kirchberg - Individuelles Lernen), das verschiedene Kurse und Aktivitäten umfasst, die sich gezielt mit nachhaltigen Themen befassen. Hier werden die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 7 in jahrgangsübergreifenden Kursen in Workshops mit Projektcharakter zum Upcycling angeleitet, lernen die Herstellung von Mülltrennungssystemen und kreieren kreative Bekleidungsgegenstände aus recycelten Materialien. Diese praxisorientierten Angebote ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, ihr Verständnis für Nachhaltigkeit zu vertiefen und konkrete Fähigkeiten im Umgang mit Ressourcen zu erwerben.
Des Weiteren legen wir einen starken Fokus auf die Förderung eines gesunden Lebensstils und einer nachhaltigen Ernährung. In der schuleigenen Küche wird mit regionalen und fairen Produkten gekocht, und es gibt täglich ein vegetarisches Gericht sowie regelmäßig fleischlose Tage. Durch Aufklärungskampagnen und praktische Kochkurse im Unterricht für Handwerk und Gestaltung werden die Schülerinnen und Schüler dazu ermutigt, bewusste Entscheidungen beim Einkauf und bei der Zubereitung von Lebensmitteln zu treffen. Wichtig sind uns hierbei der saisonale und regionale Aspekt bei der Nahrungszubereitung sowie der überzeugend gute Geschmack dieser verarbeiteten Rohstoffe.
Ein weiteres Highlight ist für uns die enge Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und Unternehmen, die sich für Umwelt- und Naturschutz engagieren. Die Schloss-Schule unterstützt beispielsweise den örtlichen NABU durch eine eigene Arbeitsgemeinschaft. Die Schülerinnen und Schüler haben so die Möglichkeit, aktiv an Naturschutzprojekten teilzunehmen und ihr Wissen über die heimische Natur zu vertiefen. Zudem arbeitet die Schule mit einem Bauern zusammen, der Biogas produziert und Nutztiere artgerecht hält. Diese Partnerschaften bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, nachhaltige Praktiken in der Praxis zu erleben und sich aktiv um Umweltschutzprojekte zu bemühen. Durch diese Kooperationen wird das Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge gestärkt und ein Beitrag zum Schutz der Umwelt geleistet.
Auf dem Schulgelände der Schloss-Schule sind mehrere Nistkästen für Vögel installiert und werden durch die NABU AG gepflegt. Dadurch wird nicht nur die Vogelvielfalt gefördert, sondern auch die Sensibilisierung für den Schutz der heimischen Tierwelt unterstützt. Des Weiteren befindet sich auf dem Gelände ein kleiner Teich, der ebenfalls ein natürliches Biotop für Flora und Fauna darstellt. Dieser Teich bietet Lebensraum für verschiedene Pflanzen- und Tierarten und dient als Lernort für ökologische Zusammenhänge.
Die Schloss-Schule legt großen Wert auf die Regionalität und Nachhaltigkeit ihrer Lebensmittelversorgung. Ein Großteil der Lebensmittel, die in der Schulcafeteria und der Mensa angeboten werden, stammt ausschließlich aus der Region, und zwar aus einem Umkreis von weniger als 30 km.
Bedeutung des Schulträgers im Bereich BNE
Als Schulträger setzt die Schloss-Schul-Stiftung sich aktiv für eine nachhaltige Entwicklung ein, die nicht nur im Bildungskonzept, sondern auch in baulichen Maßnahmen und Partnerschaften mit der lokalen Wirtschaft sichtbar wird. Die Schloss-Schul-Stiftung hat eine Reihe von Investitionen getätigt, um die Bildungseinrichtung ökologisch und ökonomisch nachhaltig zu gestalten. Eine bedeutende Maßnahme ist die Umstellung der Heizsysteme auf umweltfreundliche Alternativen. Alle Gebäude auf dem Schul- und Internatsgelände sowie anliegende Ein- und Mehrfamilienhäuser werden über eine Pelletheizung versorgt. Zusätzlich wurde im Verwaltungsgebäude eine Erdwärme-Wärmepumpe installiert. Um die Wärmeversorgung in Übergangszeiten zu optimieren und die Gesamtkosten zu reduzieren, wurde ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Biogasbetrieb angeschafft. Auch im Bereich der Lüftungssysteme wurden nachhaltige Lösungen umgesetzt. Dezentrale Lüftungsanlagen wurden in vier Klassenzimmern installiert, zudem wurden kontrollierte Be- und Entlüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung im Verwaltungsgebäude sowie in der Lern- und Kulturwerkstatt implementiert. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zu einer verbesserten Luftqualität in den Räumen bei, sondern auch zur Energieeffizienz der Gebäude. Die Integration erneuerbarer Energien spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle in der Nachhaltigkeitsstrategie der Schloss-Schul-Stiftung. Eine Photovoltaikanlage wurde installiert, die jährlich ca. 160.000 kWh Strom produziert. Ab Sommer 2024 wird zusätzlich ein BHKW mit Biogasbetrieb jährlich ca. 140.000 kWh Strom liefern. Die Schule bezieht außerdem 100% Ökostrom von GrünStrom Kirchberg. Im Bereich Wassernutzung und -einsparung investierte die Schloss-Schul-Stiftung in eine Zisterne mit einem Volumen von 10 cbm für die Toilettenspülung in der Lern- und Kulturwerkstatt.
Neben infrastrukturellen Maßnahmen setzt der Schulträger auch auf die Förderung der Elektromobilität - ein Elektroauto der Marke MG wurde angeschafft.
Zusätzlich wurde eine Ladeinfrastruktur in Form einer Wallbox installiert, um den Mitarbeitern die Möglichkeit zu bieten, ihre Autos aufzuladen. Die Schloss-Schul-Stiftung verfolgt nicht nur ökologische Ziele, sondern setzt sich auch für die Schaffung grüner Außenbereiche ein. Um den Neubau herum werden entsprechende Maßnahmen umgesetzt. Zudem hat die Stiftung das Naturdenkmal "Brandeiche" erworben, eine über 100 Jahre alte Eiche. Die Eiche wird unter Berücksichtigung der Auflagen für Naturdenkmäler gepflegt. Die Realisierung dieser nachhaltigen Maßnahmen war durch Kooperationen des Schulträgers mit umliegenden Firmen möglich. Diese Partnerschaften ermöglichten es, die baulichen Maßnahmen zeitnah, kostengünstig und regional umzusetzen. Durch die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen wird nicht nur die lokale Wirtschaft gestärkt, sondern auch die Verbundenheit mit der Gemeinde gefördert.